RTF in Neersen – 2014.06.28

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Es ist 9:30 Uhr, der Himmel ist leicht bedeckt, kein Regen in Sicht. Sternfahrt nach Neersen? Mit Highlights bei dieser RTF ist nicht wirklich zu rechnen. Es ist die erste RTF nach der Ardechoise. Letztendlich schwinge ich mich in den Sattel und fahre los. Bis Neersen ist alles kein Problem. Ich melde mich an und gebe die Wertungskarte ab. Welche Streckenlänge es heute wird ist mir da noch nicht klar. Die Witterung wird diese Frage erst unterwegs entscheiden. Bis zur ersten Kontrolle kein besonderen Vorkommnisse. Die Strecke geizte zwar mit Sehenswürdigkeiten, aber darauf war ich eingestellt. Kurz nach der Kontrolle dann die erste Streckenteilung. Kein Regen, kaum Wolken, also fuhr ich zunächst auf die 70er Strecke. Ich befand mich in einer 6er-Gruppe mit drei Fahrern aus Moers, komplettiert durch zwei Trimmfahrer. Die Gruppe lief gut, wir fuhren um die 30 km/h. Etwa 10 Minuten nach der Streckenteilung fing es an zu tröpfeln. Na prima. Da es immer stärker wurde, beschloss ich an einer Ampel die Jacke anzuziehen und die Gruppe ziehen zu lassen. Natürlich hörte es zwei Minuten später wieder auf und die Sonne kam raus. Die Gruppe war aber leider weg. Zum Trotz fuhr ich mit Regenjacke weiter. Nach 10 Kilometern hatte ich dann den Kampf gegen die Jacke verloren und sie musste wieder runter. Ich transpirierte ein wenig. Ohne Gruppe und ohne Jacke fuhr ich nun ein wenig langsamer und beschloss auf dem gut ausgebauten Radweg weiterzufahren. Natürlich wird man dann von Fahrern auf der Straße überholt, wie in meinem Fall von einem Athleten mit Zeitfahrmaschine. Dass ich aber auf dem Radweg überholt werde, passiert sehr selten. In diesem Fall wurde ich von einem Tandem nicht nur überholt, sondern zunächst stehen gelassen. Die beiden fuhren absolut synchron und hatten einen derartigen Zug drauf, dass Sie auf dem Radweg locker 35-40 Sachen draufhatten. Allerdings ist ein Tandem schwerer zu steuern. Da in diesem Radweg zwei Schikanen eingebaut waren, konnte ich die Lücke wieder schließen und beschloss an den beiden dranzubleiben. Natürlich holten die beiden, mit mir im Schlepptau, den Zeitfahrer von vorhin mühelos wieder ein. Ich glaube dem armen Kerl passiert das auch nicht so häufig, das er links von Fahrern auf dem Radweg überholt und stehengelassen wird. Irgendwann wechselten wir dann zurück auf die Strasse und die beiden erhöhten die Schlagzahl auf etwa 50 km/h. Damit war ich dann auch weg. Es folgte die nächste Streckenteilung. Es schien immer noch die Sonne. Also, trotz leichter Bedenken, auf die 110er. Auf der Strecke war relativ wenig los, was wohl an der WM liegt. Nach 78 Kilometern dann die zweite Kontrolle, die ich fast übersehen hätte. Die zwei Neersener hatten schon gar nicht mit Kundschaft gerechnet. Dementsprechend blieben Sie auch sitzen, Selbstbedienung war angesagt. Nach kurzem Smalltalk setzte ich die Tour wieder fort. Es fing wieder an zu tröpfeln. Keine Sorge dachte ich, wird wie eben gleich wieder aufhören. Dem war aber nicht so. Nach 10 Kilometern, im stärker werdenden Regen, musste die Regenjacke wieder ran, diesmal bis daheim. Mein Plan war damit dahin. Bis dahin auf Kurs 28er-Schnitt unterwegs, sank dieser nun rapide ab, ähnlich wie am ersten Tag der Ardechoise, wo wir etwa 100 Kilometer bei Regen und Gewitter fahren mussten. Da ich mir allerhand Dreck in den Antrieb hinein gefahren hatte, kamen zum Wetter noch Schaltprobleme hinzu. Die Tour plätscherte nun im wahrsten Sinne des Wortes dahin. An der letzten Kontrolle hielt ich mich dann nicht mehr lange auf, um nicht noch weiter auszukühlen. Die Strecke führte abschließend über viele Wirtschaftwege. Damit kam das Rad noch in den Genuss einer kostenlosen Schlammpackung. In Neersen erledigte ich nur noch den Papierkram und ab nach Hause. In Grefrath hatte dann mein Tacho vorzeitig Feierabend. Gegen 16:30 Uhr nach ungefähr 157 Kilometern dann auch der Besitzer des Tachos. Die RTF ähnelt sehr der Tönisvorster RTF. Beide RTFs führen durch ähnliches Gebiet und sind teilweise aus verschiedenen Permanenten der benachbarten Vereine zusammengesetzt. Es gibt schönere Touren. (Andreas)

 

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