Im Windschatten der WWBT besuchten Bernd und ich die CTF der Radsportfreunde aus Wegberg-Klinkum. Nach erfolgreicher Anfahrt folgte erstmal die Parkplatzsuche. Die Anmeldung ging zügig von statten, wir waren ja zeitig da gewesen. Bernd hatte nagelneue Reifen montiert und aus Gewichtsgründen auf jegliche Schutzbleche verzichtet. Ich fuhr mit ziemlich abgefahrenen Reifen los, leistete mir aber den Luxus eines hinteren Schutzblechs. Soviel zum Material. Um etwa Viertel vor Neun ging es dann los. Auf den ersten beiden Kilometern konnte man meinen, man befände sich auf einer RTF mit schlechten Wirtschaftswegen, doch das sollte sich schnell ändern. Spätestens nach Einfahrt in den Wegberger Busch und der sich anschließenden Merbecker Heide wussten man wo man war. Die Wege waren trotz des trockenen Wetters der vergangenen Tage ziemlich schlammig. Hier hatte Bernd mit seinen neuen Reifen deutliche Vorteile, während mein (Hinter-)Rad eher mit mir fuhr. Die neuen Reifen hatten aber zur Folge, dass Bernd ziemlich schnell den halben Waldweg auf dem Rücken spazieren fuhr. Nach etwa sieben Kilometern bekamen wir beide fast zeitgleich Schaltprobleme. Die Ritzel hatten sich zugesetzt. Die schlammigen Waldwege wichen nun den ersten schönen Trails. Für Bernd die Gelegenheit die „schwere“ Jacke loszuwerden. Es wurde nun auch leicht welliger. Am Ende eines kurzen Anstiegs lag dann ein Baum quer über dem Trail. Also Rad aufgeschultert und rüber damit. Bernd blieb irgendwie hängen, was für seinen Kettenschutz Feierabend bedeutet. Wieder Gewicht gespart. Ohne größere Probleme ging es dann weiter. Konzentration war trotzdem gefragt, da von Zeit zu Zeit dicke Äste in die Fahrspur ragten und man den Kopf einziehen musste. Nach etwa 10,5 Kilometern fuhren wir kurz hinter Dalheim unbemerkt über die grüne Grenze hinein nach Holland. Von nun an wurde die Strecke winkliger. Ohne die ausgezeichnete Ausschilderung der Sportfreunde aus Klinkum, die nur an zwei Stellen ein wenig unklar war, wäre man hier hoffnungslos umhergeirrt. Man hatte zeitweise das Gefühl im Kreis zu fahren. Bis zur ersten Kontrolle fuhren wir dann einen schönen Trial an einer stillgelegten Bahnlinie entlang. Die Kontrollen der Klinkumer waren mit heißem Tee oder Brühe, Kuchen und Müsliriegel gut ausgestattet. Nach kurzer Rast setzen wir den Trail an der Bahn entlang weiter fort, bevor es mit einem kurzen, steilen Anstieg in den Wald von Herkenbosch hineinging. Für mich die schönsten sechs Kilometer der CTF. Kurvenreiche, enge Trails mit ständigen Auf und Ab. Sehr rhythmisch und herrlich zu fahren. Danach kehrten wir zur ersten Kontrolle zurück, nahmen noch einmal kurz Flüssigkeit auf und setzten unsere Tour in Richtung Grenze fort. Nach Querung der Bahntrasse durchfuhren wir ein stark abgeholztes Waldstück mit einem schönen langen Sandberg. Nachdem wir den Wald verlassen hatten folgte ein kurzes Asphaltstück und nach Überquerung einer Holzbrücke befand man sich schon an der Dalheimer Mühle und damit wieder in Deutschland. Hier hatten die Klinkumer die zweite Kontrolle aufgebaut. Nach etwa 15 Minuten Pause folgten die letzten 11 Kilometer der CTF. Kurz hinter der Kontrolle mussten die beiden steilsten Anstiege überwunden werden. Leider kam nach dieser Waldpassage geländemäßig auch nicht mehr viel. Es folgte ein langer, kerzengerader Radweg mit viel Gegenwind. Erstaunlicherweise hatte ich noch die Kraft und konnte den Anschluss an eine größere Gruppe wiederherstellen. Danach fuhren wir noch ein paar kurze enge Waldtrails, eine Schotterpassage und nach einem Feldweg konnte man bereits Downtown Klinkum erblicken. Der letzte Kilometer dann wieder asphaltiert und nach 2:50 Stunden und 46,5 Kilometern war ich am Ziel. Bernd hatte nach der letzten Kontrolle ein wenig rausgenommen und brauchte ein paar Minuten länger, war aber genau wie ich begeistert.
Eine tolle Winterveranstaltung, die die Sportfreunde aus Klinkum auf die Beine gestellt haben. 340 Teilnehmer sprechen eine deutliche Sprache. Soviel ist teilweise nicht mal auf einer RTF los. Die CTF hat uns ungeheuer viel Spaß gemacht, auch weil die Stimmung auf der Strecke hervorragend war. Der Schwierigkeitsgrad der sehr schönen CTF-Strecke war der Jahreszeit angepasst. Insgesamt ein lohnende Veranstaltung, die eine Wiederholung im nächsten Jahr verdient hat. Ein Opfer gab es auf der CTF dann doch noch. Bernds Startnummer, die war total hinüber. (Andreas)